Bräuche und Traditionen : Weihnachtsbräuche in Großbritannien

Weihnachtsbräuche in Großbritannien

 

Die Weihnachtstraditionen auf den Britischen wurden auch von ihren ehemaligen Kolonien in Nordamerika, Australien und Neuseeland übernommen. Am Heiligen Abend (Christmas Eve) werden die Geschenke durch den Weihnachtsmann, der hier „Father Christmas“ genannt wird, unter den Weihnachtsbaum geliefert. Den Briten erscheint ihre Bezeichnung für den Weihnachtsmann als formeller als die amerikanische Version des Santa Claus. Am Weihnachtstag (Christmas Day) kommen Familien und manchmal auch Freunde zu einem traditionellen Weihnachtsmahl zusammen. Zu Weihnachten wird häufiger als in einer durchschnittlichen Jahreszeit ferngesehen, und für viele Fernsehstationen ist Heiligabend der quotenträchtigste Tag des Jahres. Viele Briten verfolgen die jährliche Weihnachtsansprache der Königin.

 

Die königliche Weihnachtsansprache 


(engl Queen’s Christmas Message bzw. King’s Christmas Message bei einem männlichen Monarchen) ist eine Ansprache des britischen Staatsoberhauptes, die jährlich am Weihnachtstag in den Ländern des Commonwealth ausgestrahlt wird. Die Tradition begann 1932 mit einer Rundfunksendung von König Georg V.über den British Broadcasting Corporation Empire Service (heutiger BBC). Heute wird die Ansprache im Fernsehen, im Rundfunk und im Internet durch verschiedene Anbieter übertragen.

 

A festival of nine lessons and Carols

Eine der meistgehörten Radiosendungen ist der seit Jahrzehnten live übertragene nachmittägliche Gottesdienst „Nine lessons and Carols" aus dem King's College, Cambridge  Der Name ist von dem Ablauf der Feier abgeleitet: Neun Bibelstellen (lessons) und neun Weihnachts- und Kirchenlieder (carols) werden abwechselnd vorgetragen und gesungen. Am bekanntesten geworden ist die Feier, die jährlich in King's college Chapel in Cambridge stattfindet. Sie wird seit 1928 von der BBC im Hörfunk übertragen.

Boxing Day

Auch am 26. Dezember wird weiter gefeiert: Der Boxing Day im Vereinigten Königreich ist eine Erweiterung des Weihnachtsfestes. Als Boxing Day, wörtlich übersetzt „Geschenkschachtel-Tag“, wird im Brauchtum des Commonwealth traditionell der Tag nach Weihnachten bezeichnet, an dem Bedienstete von ihren Arbeitgebern Geschenke erhielten, die so genannte Christmas box; der Boxing Day ist jedoch nicht zu verwechseln mit der am Morgen des 25. Dezembers im familiären Rahmen stattfindenden Bescherung. Der Boxing Day wird als Feiertag am 26. Dezember begangen oder – wenn dieser auf ein Wochenende fällt – am ersten oder zweiten darauf folgenden Werktag. Das genaue Datum variiert nach nationaler oder regionaler Gesetzgebung.

In Großbritannien war bereits im Jahr 1663 so etwas wie ein weihnachtliches Trinkgeld (Yuletide tip) bekannt. Handwerker sammelten am Tag nach Weihnachten Geld und andere Geschenke als Dank und Anerkennung für während des Jahres geleistete Dienste. Diese Praxis wiederum könnte auf einen noch älteren Brauch zurückgehen, nämlich dem Hauspersonal am Tag nach Weihnachten einen Besuch bei seiner Familie zu gestatten, nachdem es am Weihnachtstag selbst bei seinen adeligen Herren hatte Dienst tun müssen. Dazu wurden dem Personal Päckchen mit Geschenken, Sonderzahlungen und manchmal auch übrig gebliebenes Festessen überreicht. Heutzutage ist der Boxing Day vielfach ein verkaufsoffener Feiertag, vergleichbar dem Black friday oder dem Super Saturday. Es findet eine regelrechte Rabattschlacht statt mit stark reduzierten Preisen, entsprechendem Kundenandrang schon am frühen Morgen und langen Schlangen nicht selten bereits vor Ladenöffnung. Für manche Händler stellt der Boxing Day den umsatzstärksten Tag des Jahres dar. Die Vielzahl an Schnäppchenjägern ist auch beliebter Gegenstand medialer Lokalberichterstattung. In den überfüllten Geschäften kommt es mitunter zu Unfällen, vereinzelt gab es sogar schon Tote. Dieser Massenandrang veranlasste viele Ladeninhaber, den Zutritt zu ihren Geschäften zu beschränken. In den letzten Jahren hat der Einzelhandel den Boxing Day vielfach zu einer Boxing Week bis Neujahr ausgedehnt.

 

Kuss unterm Mistelzweig

Die Engländer des 18. Jahrhunderts nannten schließlich die Früchte des Mistelzweiges „Kuss-Kugeln. Eine junge Frau, die zur Weihnachtszeit unter dem Immergrün, das mit Bändern ansehnlich geschmückten ist, steht, darf einen Kuss nicht ablehnen. Dieser Kuss konnte eine Romanze, beständige Freundschaft oder Wohlwollen bedeuten. Damit es zur Heirat zwischen den Küssenden kommt, wird in manchen Gebieten Englands der Mistelzweig in der zwölften Nacht verbrannt. Blieb ein Mädchen jedoch ungeküsst, hielt es die Erwartung hoch, im folgenden Jahr zu heiraten. Es besteht auch die streng zu beachtende Spielregel, dass je nach dem, ob eine, zwei oder mehrere Beeren des Mistelzweiges, unter dem das Mädchen und der Junge standen, gepflückt werden, die Anzahl der Küsse bestimmt. Trägt der Zweig keine Beeren mehr, so findet auch das Küssen darunter ihr Ende. Hierbei ist nicht unbedingt vorgegeben, dass der Junge die Initiative ergreifen muss. 

 

Christmas crackers

Als Christmas Cracker ist das Knallbonbon ein integraler Bestandteil der Weihnachtsfeiern in Großbritannien. In diesem Fall ist das Papier mit weihnachtlichen Motiven bedruckt. Zwei Personen ziehen an dem Knallbonbon, der dann in der Mitte mit einem Knall explodiert und ungleich bricht. Es gibt unterschiedliche Versionen: Entweder derjenige, der das größere Stück hat, behält den Inhalt, oder jeder erhält einen Cracker und insofern auch den Inhalt.

(Gibt's auch hier im shop)

 

Quelle: Wikipedia